Mädchengeschichten:
Der Müll und das Mädchen

Mädchengeschichten:
Der Müll und das Mädchen

Dokumentarfilm (TV)

Mit Müll geht Zu Zin Moe, die in Thailand lebt, seit Jahren um. Sie kennt den Wert der einzelnen Stücke, sieht, wo es sich lohnt, etwas herauszupicken.

Sie geht auf Müll, sie schläft darauf, sie lebt im Müll. Bis sie in die Nähschule kommt und lernen darf, eine „saubere“ Arbeit zu tun. Solch eine Nähschule im Grenzgebiet zwischen Burma und Thailand ist für Flüchtlings–Teenager eine letzte Möglichkeit auf etwas Bildung.
Obwohl die Ausbildung ein Privileg ist, erhalten die Näherinnen später nur einen Job in einer Textilfabrik für einen Billiglohn. Aber Zu Zin Moe hat ihre eigenen Vorstellung von der Zukunft und ist nicht ohne Träume. Sie steht zwischen zwei Leben und muss sich entscheiden.

„Der Müll und das Mädchen“ ist ein Beitrag der 3sat-Dokumentarfilmreihe „Mädchengeschichten„. Die Filme porträtieren 17-jährige Mädchen aus verschiedenen Ländern der Welt.

Deutschland 2011 | 30 Min
Buch, Regie, Kamera, Schnitt: Carolin Röckelein + Karin Dürr
Oktoberfilm Goldstein & Binninger GbR im Auftrag von 3sat
Redaktion: Udo Bremer

Directors Statement
Carolin Röckelein und Karin Dürr

Von Journalisten und Hilfsorganisationen wird den Leuten auf der Müllkippe oft das menschenwürdige Leben abgesprochen, aber wie kann es sein, dass Menschen über anderer Menschen Leben urteilen, es werten? Erst wenn wir uns verstehen, können wir voneinander lernen, sagt Zu Zin Moe, die nur drei Jahre in ihrem kleinen Dorf zur Schule ging, und dennoch ihre eigenen Gedanken im Kopf hat, die sie unserem gemeinsamen Film mitgeben möchte. Uns war wichtig, Zu Zin Moe’s Leben aus ihrer Sicht kennenzulernen und zu zeigen, daher haben wir versucht, sie und ihre Freunde so weit wie möglich in den Prozess des Filmemachens zu integrieren. Eine kleine Szene im Film hat Zu Zin Moe selbst gedreht.

Über die zusammen verbrachte Zeit sind wir uns sehr nahe gekommen, obwohl wir einen Übersetzer brauchten. Für unsere Filme versuchen wir uns völlig und ohne Vorbehalte auf die einzulassen, mit denen wir arbeiten. Und: Die Verbindung wird gehalten. Vielleicht wird es in fünf Jahren einen Film über Zu Zin Moe geben, in dem sie uns wieder neu überrascht, auf ihre ganz besondere Art, durch ihre Wildheit und ihre Träume.

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