IchDuWir – Wer sorgt für wen?
Synopsis
IchDuWir – Wer sorgt für wen? (AT)
Wir alle sind darauf angewiesen, dass sich andere um uns kümmern. Als Babys, wenn wir krank sind und alt werden. Diejenigen, die sich kümmern, sind meist weiblich, oft unterbezahlt oder arbeiten umsonst.
Auf einmal waren ihre Bilder überall, in den Zeitungen, den Fernsehnachrichten, sogar auf Covern von Frauenzeitschriften: Kassiererinnen, Pflegekräfte, Krankenschwestern. Die sonst Unsichtbaren standen im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung, auch in Deutschland wurde für sie geklatscht. Sie bekamen einen Bonus und den Status „systemrelevant“. Mit ihrer plötzlichen Wertschätzung wurden aber auch die systemischen Mängel überdeutlich: die Unterbezahlung dieser Berufe, die damit verbundene soziale Ungleichheit, die Geschlechterfrage. Und einmal mehr wurden diejenigen übersehen, die zuhause unbezahlte Arbeit leisten, indem sie Kinder aufziehen, Angehörige pflegen oder ehrenamtlich tätig sind.
Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas – sie zwingt uns genauer hinzusehen, Prioritäten zu setzen und über die großen Fragen nachzudenken: Wer leistet was in unserer Gesellschaft, welche Aufgaben schreiben wir dem Staat zu, welche uns selbst? Was ist privat, was politisch? Wieviel Wert wird welchen Leistungen zugestanden? Hat Profitmaximierung immer Priorität oder zählen auch andere Kategorien, wie beispielsweise das Gemeinwohl?
IchDuWir nimmt diese gesellschaftlich relevante Problemstellung in den Fokus. Der Film bündelt Geschichten aus dem Heer derer, die in Deutschland für andere sorgen, und erzählt von alleinerziehenden Müttern, Pflegekräften im Krankenhaus und in der Altenpflege, und von Menschen, die zuhause Angehörige pflegen. Die Protagonist*innen aus dem Bereich der Sorgearbeiterinnen sind alltägliche Held*innen; sie leisten viel, aber im Verborgenen. Was sie tun, tun sie für andere.
Damit zeigen sie uns, worauf es wirklich ankommt im Leben.
Susanne Binninger über ihren Film:
„Ich DuWir – wer sorgt für wen?“ ist ein Film über Care-Arbeit in den sogenannten Sorgeberufen und im privaten Sektor. Diese Arbeit ist in Deutschland wie fast überall auf der Welt ein für das Funktionieren von Gesellschaften extrem wichtiger Faktor. Aber diejenigen die sie ausüben sind meist weiblich, schlecht oder gar nicht bezahlt und oft einem hohen Armutsrisiko ausgesetzt. Wo liegen die Wurzeln für diese Schieflage? Und was müsste man tun, wenn man sie aufheben wollte? Ich glaube, dass sich viele Menschen für das Thema interessieren, weil fast jede*r in der einen oder anderen Form betroffen ist. Aber ich möchte mehr als bloße Betroffenheit erzeugen, sondern mir geht es um eine Wirkung, die über die Identifikation mit meinen Protagonist*innen hinausgeht.
Denn Lösungsansätze für diese Lage erfordern eine politische Anstrengung; der Film will auch als Appell verstanden werden.
Sendetermin 20.09.2023 3sat, 20:15 h
90 min
Team
Buch und Regie
Susanne Binninger
Dramaturgie und Montage
Chris Wright
Bildgestaltung
Frank Amann
Ton
Mike Glöckner
Boris Jöns
Musik
Johannes Winde
S.T.A.S.H.
mit
Linda
Victoria Magalhães Waiandt
Cholpon Urustemova
Leticia Vaz Branco
Kornelia und Erich Schmid
Celina Hauptmann
Valentin Herfurth
Sounddesign und Mischung
Andreas Radzuweit
Farbkorrektur
Thomas Maier
Grafik
Stefanie Saghri
Fachberatung
Philipp Stielow
Barbara Goldberg
social media
Sabine Schmitt
Produktionsassistenz
Laila DiMaggio
Produzent
Karl-Eberhard Schäfer
Redaktion
Udo Bremer
U5 Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF/3Sat
unterstützt von HessenFilm und Medien GmbH
mit freundlicher Unterstützung von
Sana Klinikum, Offenbach
Mission Leben, Neu-Isenburg
Lila Feen, Ev. Familienbildungsstätte Mülheim/Ruhr
Pflegende Angehörige e.V., Amberg
Diakonieverein Amberg e.V.
Alexianer Akademie für Gesundheitsberufe, Berlin
Alexianer St. Hedwig Kliniken, Berlin
Hospiz Sonnenhof, Berlin / Björn Schulz Stiftung
Lazarus Hospiz, Berlin
Kinder- und Familienzentrum Riederwald – Philippuskindergarten, Frankfurt a.M.
Walk of Care, Berlin
Hussam Khoder
Prof. Lena Hipp
Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe